Ehemalige sind sehr zufrieden mit ihrem Freiwilligendienst

90 Prozent der befragten Ehemaligen aus den letzten fünf Jahren empfehlen ihren Freiwilligendienst weiter. Die gute Bewertung für die Arbeit der Träger und für die Bildungstage gibt dabei den ausschlaggebenden Pluspunkt. Viele der ehemaligen Freiwilligen* betonen zudem, dass ihr Freiwilligendienst dazu beigetragen hat, dass die Bedeutung von Kunst und Kultur in ihrem Leben gewachsen ist.

Zufriedenheit und Engagementorientierung

Zur Zufriedenheit trägt außerdem bei, dass die Ehemaligen eigene Ideen und Fähigkeiten in ihren Freiwilligendienst einbringen konnten und ausreichend Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitbestimmung hatten. 80 Prozent von ihnen haben ihren Freiwilligendienst zudem als gesellschaftlich relevant erlebt. Passiert das, so zeigt die Befragung, sind die Ehemaligen zufriedener und auch stärker bereit, sich weiterhin zu engagieren. Etwa die Hälfte der ehemaligen Freiwilligen* war und ist engagiert. Weitere 30 Prozent können sich ein freiwilliges Engagement vorstellen.

Für fast alle der befragten Ehemaligen ist es ein besonderer Aspekt des Freiwilligendienstes, dass sie sich in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt haben. Sie konnten sich währenddessen mit sich selbst auseinandersetzen und sind selbstständiger geworden.

„Die Erfahrung, selbstständig zu leben und zu arbeiten und das viele positive Feedback. Besonders auch das Gefühl, Mut zu bekommen durch die Bestärkung von Seiten der Einsatzstelle und des Trägers, meinen eigenen Weg zu gehen.“

„In diesem Jahr habe ich (…) persönliche Stärken und Schwächen erkennen gelernt, Aufgaben eigenverantwortlich übernommen und dadurch enorm an Selbstbewusstsein gewinnen können.“

Mitsprache, Anerkennung und Wertschätzung

Wichtig ist den Ehemaligen die Mitsprache in der Einsatzstelle. Dazu gehört, dass die Aufgaben, aber auch Fragen und Probleme mit einer verantwortlichen Person in der Einsatzstelle besprochen werden können, dass Freiwillige* eigene Ideen einbringen und dass sie ins Team der Einrichtung einbezogen werden. 80 Prozent der Ehemaligen sind damit zufrieden.

„Ich hatte ein Riesenglück mit meiner Einsatzstelle. Die Betreuung war vom ersten Moment an sehr gut und routiniert. Als Freiwillige hatten wir monatlich Teamgespräche, in denen wir unsere eigenen Wünsche und Vorstellungen einbringen konnten. Der Einrichtung war auch sehr an unserer persönlichen Weiterentwicklung gelegen, so gab es für uns Angebote wie fast wöchentliche Infopraktika in den Bereichen, in denen wir nicht mitarbeiteten oder Mitarbeiterführungen in anderen Einrichtungen.“

Die Möglichkeiten zur Mitsprache und Mitbestimmung in der Einsatzstelle könnten allerdings noch verbessert werden. Das wünscht sich etwa ein Fünftel der befragten Ehemaligen. Damit geht einher, dass sie sich mehr Anerkennung und Wertschätzung von den Einsatzstellen wünschen. Ehemalige schlagen vor allem eine bessere Begleitung durch die Einsatzstelle vor. Dazu gehören z. B. mehr persönliche Gespräche und konstruktives Feedback, aber auch Lob, ein Dankeschön zwischendurch sowie die Wahrnehmung der Individualität ihrer Person oder eine richtige Verabschiedung am Ende des Dienstes.

Berufsorientierung und Werdegang

Spannend ist ein Blick auf die Zeit nach dem Freiwilligendienst. Über die Hälfte der Ehemaligen hat nach dem Freiwilligendienst eine Ausbildung/ein Studium im Bereich Kultur und Bildung begonnen. Aber auch andere fanden den Freiwilligendienst für ihre Berufsorientierung hilfreich. Insgesamt geben drei Viertel der ehemaligen Freiwilligen* an, dass der Freiwilligendienst für die berufliche Orientierung hilfreich war.

Kontakt und Netzwerk

Und wie steht es mit dem Kontakt? 78 Prozent der befragten Ehemaligen haben immer noch Kontakt zu anderen Ehemaligen und 60 Prozent zu Einsatzstellen. Etwa drei Viertel der Befragten betonen, dass sie durch ihren Freiwilligendienst ihr persönliches Netzwerk erweitert haben. Für viele Ehemaligen sind vor allem die Seminare der Ort, an dem sie sich austauschen konnten und ein angenehmes Gemeinschaftsgefühl erlebt haben.

„Auf jeden Fall in erster Linie das Kennenlernen dutzender Menschen verschiedenen Alters mit gleichen oder ähnlichen Interessen, Visionen, Gedanken, Lebensabschnitten und verschiedensten Geschichten!“

Wenn das damals so gut geklappt hat, dann ist es wenig verwunderlich, dass sich 90 Prozent für einen Ehemaligen-Verein ausgesprochen haben. Und so wurde 2022 der Freiwilligen-Verein „Zugabe e. V.“ gegründet, in dem Ehemaligentreffen, Vernetzung mit Politik, Projekte und Aktionen geplant und umgesetzt werden können. Unterstützt wird dieser Verein von der BKJ als Zentralstelle der Freiwilligendienste Kultur und Bildung.

Du möchtest dich im Freiwilligen-Verein engagieren? Hier ist der Antrag für die Vereinsmitgliedschaft. Bei Fragen schreibe eine E-Mail an Zugabe e. V. unter: fsj.zugabe(at)gmail.com.

Zur Befragung

Im Herbst 2020 waren alle Ehemaligen aus den Jugendfreiwilligendiensten Kultur und Bildung der letzten fünf Jahre aufgerufen, sich an einer onlinegestützten Befragung über ihren Freiwilligendienst zu beteiligen. 2.204 ehemalige Freiwillige* haben daran teilgenommen.

Die Befragung der Ehemaligen und die hier zusammengefassten Ergebnisse sind Teil der Gesamtbefragung von Einsatzstellen und aktuellen sowie ehemaligen Freiwilligen*, die von der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. in den Jahren 2020 bis 2022 durchgeführt und ausgewertet wird.

Aus den Ergebnissen entwickelt die BKJ Empfehlungen und Instrumente für den Trägerverbund Freiwilligendienste Kultur und Bildung, um die Qualität der Freiwilligendienste noch zu verbessern.

Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich gern an info(at)freiwilligendienste-kultur-bildung.de.